Rettung im letzten Moment

Äußerst arbeitsintensive und nervenaufreibende Monate liegen hinter Ingo Dönges und seinem Team, aber sie haben sich letztlich gelohnt. Der Geschäftsbetrieb der HGH GmbH & Co. KG am Freisenberg geht als HGH Vertriebs GmbH weiter. Dönges fungiert künftig als Geschäftsführer und Gesellschafter der GmbH.

„Wir mussten blitzschnell für eine Lösung sorgen und haben es mit einem Unternehmensberater an meiner Seite und dem Insolvenzverwalter geschafft“, sagt er. Auch die beiden Prokuristinnen Manuela Rohleder und Nina Martino atmen auf. „Das war eine schwierige und hochemotionale Phase.“

Jetzt geht der Blick nach vorn, nachdem „unternehmerische Fehlentscheidungen“ des vorherigen Geschäftsführers fast für das Aus des 1972 von Hans Georg Hassfurther gegründeten Unternehmens gesorgt hätten.

„Am 4. Juli hatten wir null Euro auf dem Konto“, erinnert sich Ingo Dönges. Das vorläufige Insolvenzverfahren wurde eröffnet. „Insolvenzverwalter Dr. Janßen glaubte an das von uns erarbeitete Fortführungskonzept und signalisiert dem Gläubigerausschuss, dass unsere Firma überlebensfähig ist. Lieferanten und langjährige Kunden glaubten an uns“, schildert er die unruhigen Zeiten.

Der Name bleibt, der Standort am Freisenberg 18a auch, die Anzahl der Mitarbeiter aber nicht: Jetzt sind es noch 20 nach vorher 30.

Die HGH Vertriebs GmbH verstehe sich mit seinen rund 1700 kaufenden Kunden bundesweit, davon gut 50 Prozent in NRW nach wie vor als verlängerte Werkbank im Zentrum des Werkzeug- und Formenbaus. 80 Prozent des Umsatzes erfolge über den Handel mit Ersatz- und Verschleißmaterialien für die funkenerosive Bearbeitung. Hinzu komme die Herstellung von Läpp-Strahlanlagen, der Handel und die Produktion von Standard-Ultraschallanlagen, Wasserfiltern und die gesetzeskonforme Entsorgung von Altmaterial für die Kunden. Fünf technische Außendienstmitarbeiter kümmern sich um die Anforderungen in- wie ausländischer Kunden.

Patente und Markennamen hat Ingo Dönges übernommen. Der Kaufvertrag ist frisch unterschrieben. Jetzt geht es um die nachhaltige Sanierung und Restrukturierung. „Dass uns Lieferanten und Kunden die Treue gehalten haben, ist ein großer Rückhalt“, betont er.

Quelle: come-on.de (Martin Messy)